Personen:
Herzog Blaubart
Judith
(Symbolisiert mit Wolle und Seidenfasern, die ausser des letzten Bildes in allen anderen vorhanden und zuammengefilzt sind.)
Herzog Blaubart
Judith
(Symbolisiert mit Wolle und Seidenfasern, die ausser des letzten Bildes in allen anderen vorhanden und zuammengefilzt sind.)
Zur Oper:
Art: Oper in 1 Akt für Sprecher, Mezzosopran, Bariton und Orchester
Libretto: Béla Balázs
Handlung: (gefasst in 7 klitzekleine 2x2,5 cm Filzbilder auf einem morschen Holzbrett angebracht)
Judith ist Eltern und Geschwistern, die sie vor Blaubart warnten, entflohen und dem berüchtigten Manne, den sie glühend liebt, gefolgt. Blaubart lässt sie in seine Burg, die die Seele
jedes Mannes symbolisiert, ein. Sie ist dunkel, eisig und düster und seufzt nach Erlösung. Judith will sie mit Sonne und Freude füllen und verlangt ungeduldig von ihrem Geliebten, die sieben schwarzen Türen, die Symbole seines Lebens, zu öffnen und so sein Inneres darzulegen.
Blutrotes Licht dringt in die Halle, als sie die 1. Tür öffnet, eine Folterkammer als Symbol der männlichen Grausamkeit.
Die 2. Tür öffnet nun die Waffenkammer, ein Sinnbild des täglichen Männerlebens.
Der 3. Raum: die Schatzkammer, gold-leuchtend enthält, die Schönheit, den Reichtum der Männerseele. Aber überall klebt Blut an den Kleinodien.
Der 4. Raum: Der Wundergarten, an Erde und Blumen klebt Blut, Sinnbild der männlichen Zärtlichkeit.
Die 5. Tür zeigt einen Blick in
Blaubarts weites Land, in den Männerstolz über dem Wolken ziehen, die düsterrote Schatten werfen.
Vergebens bittet der Herzog Judith, die zwei letzten Türen nicht zu öffnen. Hier erscheint die Burg am hellsten, Blaubart ist glücklich und weiss, mehr Licht kann ihre Liebe nicht aushalten, er möchte keinesfalls die letzten 2 Türen öffnen. Judith kann aber nicht mehr aufhören, sie stellt sich gegenüber ihn, weil sie hinter aller Schönheit und Grösse nur noch ein Geheimnis aus der Vergangenheit ahnt.
Hinter der 6. Tür sieht sie einen stillen, weissen Weiher, mit Tränen, den Schmerzen des Lebens, gefüllt.
Bis zur 5. Kammer ist das Blut das Symbol der Gegensätze zwischen Mann und Frau. Ab der 6. Kammer wird es zum Zweifel und des Willens der Frau, immer alles wissen zu wollen... (Daran scheiterte womöglich schon so einiges Verhältnis.)
Die 7. Tür sollte sie keinesfalls öffnen, fleht Blaubart. Da kommt Judith aber mit „typisch Frau” und fängt an dauernd zu fragen, wen er vor ihr liebte, ob sie doch schöner waren als sie, ob er die anderen mehr geliebt hat als sie…? Zur selben Zeit bestätigt er, wie sehr er sie liebt, sie sei das Licht in seiner düsteren Burg sie soll also nicht weitere Fragen stellen sondern ihn lieben. Sie hört natürlich nicht auf und bekommt den 7. Schlüssel. Die Tür tut sich zu einem Gemach auf, das Blaubarts frühere Frauen, in prächtigen Gewändern und mit Diademen geschmückt, zeigt. Früher geliebte Frauen, welche Mann verschönert in seinen Erinnerungen mit sich trägt.
Judith ist entsetzt, als Blaubart auch sie zu schmücken und zu krönen beginnt. Sie erkennt, dass sie sich irrte und alles kaputt gemacht hat, jedoch zu spät. Judith folgt den anderen Frauen und erlischt allmählich, während Blaubart allein in seiner verschlossenen und dunklen Burg zurückbleibt.
Die letzten zwei Kammern: die Tränen unserer Schmerzen und unsere Erinnerungen können wir mit niemandem teilen.
…ist das nicht wunderschön?
…ist das nicht wunderschön?