Zigeunerfilz...


Ich fange mal ganz bescheiden mit mir an ;-)
Diese etwas verschwommenen Fotos entstanden vor einer Woche im Museum für Kunsthandwerk, in Budapest.
Nachdem ich den 2.Preis der Romani Design Preisausschreibung übernommen hatte.
Romani Design ist ein junges Unternehmen, gegründet von der roma Modedesignerin Erika Varga. Ihr Ziel ist die Kultur der Romas wie Motive, Farbenwelt in trendische, moderne Kleidung und Schmuck umzusetzen. Einmal um die Zigeuner und die "Weißen" durch Mode näher zu bringen, denn auch in Ungarn gibt es "das Zigeunerproblem" mit den Asozialen, Kriminellen und Unassimilierbaren. (Dass die Ultrarechten seit April "endlich" auch im Parlament sind, ist ua. ihrem offen ausgesprochenem Auftreten gegen Zigeuner zu "verdanken". *DaumengaaaanztiefnachuntenundlautBUUUUUH!)
Außerdem möchte Romani Design den Zigeunern moderne Mode bieten, die trotzdem ihre Wurzeln "trägt". Für junge Leute (Männer wir Frauen), für Feierlichkeiten wie auch für Geschäftsleute.
Jetzt folgen einige Fotos von der 2. roma Modenschau, welche mit der Preisverleihung und der Ausstellung kombiniert war.
Jetzt absichtlich erst nur mit Romani Design Kleidern. Werke der Mitbewerberinnen folgen aus Zeitmangel erst bald.























Das ist ein echter Hufen als Halsschmuck! Natürlich ein Glückssymbol.

Wie eine Zigeunerprinzessin: Helena Varga, Goldschmiedin. Sie macht den Schmuck von Romani Design und ist ebenfalls Gründerin.








Rechts Erika Varga im Interview. Diese HAARE!!! Sie ist ein "Ausnahmefall", kleidet sich nämlich meist schwarz. Aber natürlich sind die Rüschen aus Zigeunerstoff. :-)






Eine Dame in einer Romani-Bluse, welche aus einem großen Tuch genäht wurde.




Die Mädels sangen toll!




Weitere Besucher in Romani-Kleidern:













Zur Ausstellung gab es viele Fotos. Diese fand ich am schönsten:
Ach, und Fotos von meinen Zigeunerfilzen gibt es erst, wenn ich sie wieder zurückbekomme, ich hatte nämlich keine Zeit mehr sie zu fotografieren und sie werden auch noch im Haus des Terrors ausgestellt.
Schaut euch unbedingt das Video der 1. Romani Modenschau an! (Es wird nur ganz wenig auf ungarisch geredet und die Kleider sprechen für sich!)
Romani Design im www: http://www.romani.hu/ (Für die Fotogalerie runterscrollen und rechts gucken.) In Budapest haben sie auch ein Geschäft, wo man die Kleider kaufen kann.

Gefilzte Wandtasche mit Schnecken

Diese Wandtasche wurde bei mir als Silberhochzeitsgeschenk bestellt.
Sie ist weiß mit weißer eingefilzter Spitze, Seidenfasern, Pongeeseide, Mull.

Die Wandtasche soll dazu dienen einander


immer wieder nette Kleinigkeiten als Überraschung reinzustecken, wie auch Hinweise zum glücklicheren Zusammenleben. Manchmal fällt es schwer dem anderen etwas Bestimmtes zu sagen. Schriftlich kann es leichter fallen. Schreibt man auf einen Zettel "ICH HASSE DICH!" und steckt diesen Zettel irgendwo rein, legt man auch den Großteil des Hasses ab. Und wenn der andere den Zettel findet, kann man schon gemeinsam darüber lachen. Oder in Ruhe darüber reden. Energien gehen nicht verloren, sie ändern sich nur. Und Filz hat ja magische Kräfte, wie wir wissen!


Die Spirale ist ein uraltes Symbol, welches in den verschiedensten Kulturen und in der Natur überall aufzufinden ist. Endlose Dynamik, ewige Änderung und ewige Suche nach der Mitte...Partnerschaft...na, da gibt es auch immer Energien. Mal solche, mal solche.

Den Schnecken habe ich glitzernde Schleimspuren gestickt. Mal kreuzen sie sich, mal entfernen sie sich von einander, mal laufen sie parallel, nah aneinander. Wie unsere Lebenswege. Viele Jahre neben einander zu verbringen ist das Physische. Die inneren Wege verlaufen viel schnörkeliger... im Idealfall jedoch wesentlich in die selbe Richtung.

Judit Pócs, Dagmar Binder, Inge Evers, Márti Csille und Vanda Róbert...

...unterrichteten im Sommer 2010 in Südungarn eine Woche lang.
Auf dem Foto vlnr: Dagmar Binder, Márti Csille, Judit Pócs, Inge Evers und vorne Vanda Róbert.

Bei Dagmar fertigten wir Nunoschals auf Chiffon an, bei Márti war Filzschmuck kombiniert mit gehämmertem Draht angesagt, bei Judit war eigentlich alles erlaubt (aber jeder sollte sich max. 2 Techniken aussuchen, welcher er erproben wollte), Inge lies uns zuerst mit verschiedenen Textilien experimentieren und danach filzten wir einen mit Bohnen gefüllten "Bleep", der auch einen mitgebrachten Schatz beherbergen soll. Mit Vanda filzten wir Sitzkissen, die eine geflochtene Einlage als Muster hatten.


Wie verschieden diese 5 Frauen vom Aussehen her sind, so unterschiedlich sind ihre Arbeitsweisen und ihr Unterrichtsstil. Und genauso verschieden waren die Kursteilnehmerinnen: Einige schwärmten für die eine Lehrerin und fanden eine andere garnicht so toll, und umgekehrt und kreuz und quer. Im Endergebnis war für jeden etwas wirklich herzerwärmendes dabei und jeder fand für sich ein paar Kniffe, die praktischer sind als die bisher verwendeten. Es hat ganz doll Spaß gemacht!

<<<>

















Es gibt keinen richtigen Laden im Dorf, aber 2mal in der Woche kam ein Gemüsewagen und täglich die rollende "Eisdiele". Da standen die Damen dann gerne schlange :-)

Untergebracht waren die 50 Teilnehmerinnen in verschiedenen Sommerhäusern. Es war ganz international: In unserer Villa waren vertreten Ungarn (durch mich, der bekennenden Deutschen), Deutschland (ua. durch die Ungarin Csilla), Finnland, die USA und Niederlanden (durch eine Dame mit ungarischen Vorgängern mutterseits), sowie Irland (durch die Spanieren Carmen). Grinsen ist erlaubt. :-) Letztere, Carmen, gab nach 2 Tagen ihrem inneren Drang nach und fing an uns zu bekochen und Kuchen zu backen. Ja, wir aßen doppelt, es gab ja auch das offizielle Essen. Csilla und Susanne zusammen zu treffen, war toll, weil sie auch beide in der Filzzauberschule mitmachen. So fröhlich ging es bei uns zum Frühstück...zum Mittagessen...zum Abendbrot zu...und dann noch danach.


Herrlich waren die immer lächelnden Helfer, die fortwährend heißes Wasser anschleppten, das Schmutzwasser aus den Eimern schütteten, den Fußboden aufwischten. Ihren Erzählungen nach gab es in Dagmars Kurs "trockene", wie auch "Plämpergruppen", wo fast immer Sintflutgefahr bestand.


Am Ende des Filzertreffens wurden die teils halbfertigen Sachen mit Gruppenfotos abgelichtet und wir bekamen eine Ausstellung aus unseren Werken, wo jeder seinen entstandenen Lieblingsfilz zeigte. Hier folgen noch ein paar Werke einiger Kolleginnen:




































Nächstes Jahr geht es weiter, jedoch an einem anderen Ort und ein wenig anders, aber ebenfalls in Südungarn. Also Ohren steif halten und hier reinschauen! Ich berichte, wie ich mehr Details verraten darf :-).

Nunofilzschal

Da ist er endlich.

Die Stickerei ist aber nicht zu sehen, weil die Fotos noch davor entstanden sind und seitdem ist hier so ein mieses Wetter, dass ich nichts fotografiere.

Der Schal entstand im internationalen Filzcamp in Ungarn, diesen Sommer. Fotos vom Camp folgen auch bald.




































Der Sommer verlief überraschend aktiv und deshalb fast ganz blogabwesend. Aber endlich ist ja wieder Schulzeit ;-)


Und welch eine Überraschung: Er ist sogar in einem Artikel in der aktuellan Felt Matters - Ausgabe zu sehen (Det kleene Fleckchen da janz rechts unten...)!

Wünsche euch ein "fusselreiches" WE!
Corinna


Related Posts with Thumbnails